Scharf genug für Tierhaare - Scheren für Profis weltweit

Seit fast 55 Jahren steht die Witte Gruppe für erstklassige Scheren „Made in Solingen“. Das Unternehmen ist spezialisiert auf professionelle Schneidwerkzeuge – Schneiderscheren, Malerscheren und solche für Friseur- und Hundefriseurbedarf.

Mit einem Exportanteil von 85 Prozent liefert die Witte Gruppe ihre Produkte in die ganze Welt: Von Europa über Kanada und die USA bis nach Australien und Neuseeland. Pro Jahr verlassen 150.000 bis 200.000 Scheren das Werk in Solingen. Entscheidend für diese Nachfrage ist der hohe Anspruch an die Qualität: „Unsere Scheren müssen stabil, leicht beweglich und präzise sein – gerade beim Schneiden von dichtem Tierhaar“, erläutert Geschäftsführer Kurt-Reiner Witte. Der 79-jährige Gründer leitet die Geschicke der Firma nach wie vor mit großem Engagement. „Ich habe hier ein super Team“, betont er. „Wir arbeiten mit flachen Hierarchien“, ergänzt Angelika Freese, leitende Angestellte und der Witte Gruppe ebenfalls seit vielen Jahren fest verbunden.

Präsent auf Hundemessen und in Fachkreisen, hat sich die Witte Gruppe mit der Marke Rose Line in der Branche einen guten Ruf erarbeitet. Die Produkte werden grundsätzlich vor Ort an Echthaar getestet, um sicherzustellen, dass die tierische Kundschaft und ihre anspruchsvollen Halter rundum zufrieden sind.

Hinter jeder Schere steckt ein aufwendiger Herstellungsprozess. Vom geschmiedeten Edelstahlrohling bis zum fertigen Produkt sind zahlreiche Arbeitsschritte erforderlich. Dabei setzt das Unternehmen auch auf modernste Technik: So sorgen Schleifroboter der Wuppertaler Berger Gruppe für Effizienz und moderne Filteranlagen verhindern, dass Schleifstaub in die Umgebungsluft gelangt. „Gerade bei den letzten Bearbeitungsschritten kommt dann traditionelle Handwerkskunst zum Einsatz“, erläutert Angelika Freese. Der letzte Schliff erfolge stets von Hand und jede Schere sei ein Unikat.

Gründer Kurt-Reiner Witte ist stolz auf sein Lebenswerk. „Schon mein Vater hat in der Branche gearbeitet und war Mitinhaber einer kleinen Firma. Durch ihn habe ich die verschiedensten Stufen der Scherenherstellung durchlaufen“, erzählt der Geschäftsführer. Durch den frühen Tod des Vaters sei er in jungen Jahren selbst zum Unternehmer geworden. 1970 wurde die Witte Gruppe gegründet. Diese wuchs im Laufe der Jahre stetig. Zugekauft wurden Unternehmen wie die 1792 gegründete und drittälteste Solinger Stahlwarenfabrik Daniel Peres, Dirlams Fischerwerk, die Firma Fritz Koeller, die Peiniger GmbH und die Firma P. D. Baus mit der Marke Lerche. In den 1980er Jahren erlebte die Branche aufgrund weltweiter Krisen schwierige Zeiten. „Wir haben viel erlebt und aus Erfahrung wird man klug“, sagt Kurt-Reiner Witte. Nach notwendigen Umstrukturierungen in den letzten zehn Jahren konzentriert sich die Firma mit rund 20 gut ausgebildeten Fachkräften auf das Kerngeschäft. „Aktuell erlebt der Markt wieder einen Aufschwung, sodass wir gesunde Wachstumschancen sehen“, so Witte.

Dieses Verantwortungsbewusstsein spiegelt sich auch beim Thema Nachhaltigkeit wider. „Wir nutzen ein geschlossenes Kreislaufsystem für das Kühlwasser unserer Schleifroboter. Ebenso verwenden wir die warme Abluft unserer Kompressoren zum Heizen unserer Halle“, erläutert Angelika Freese. Zudem würden für die Verpackungen der Produkte 95 Prozent Recyclingmaterial verwendet.

Für die Zukunft sieht sich die Witte Gruppe gut aufgestellt. Mittelfristig sucht Kurt-Reiner Witte einen Nachfolger. Er bleibe aber vorerst weiter in der Firma aktiv. „Die Arbeit bereitet mir immer noch große Freude und unser Team macht es mir leicht“, so Witte.

Text: Eike Birkmeier

Mit Ihrer Erlaubnis verwenden wir Google Analytics, um den Traffic auf dieser Website zu analysieren. Sie können Ihre Entscheidung jederzeit unter Datenschutzerklärung ändern.