Italienische Küche - Kochen mit dem Herzen

Seit Ende 2021 gibt es die Osteria L‘arte da Nico in Wuppertal. Trotz der Einschränkungen durch Corona entschlossen sich Hanka und Nicola Monticciolo dazu, ihre Idee von gehobener italienischer Küche zu verwirklichen. Mit vollem Erfolg.

„Ich koche mit dem Herzen“, sagt Nicola Monticciolo (51). Ob man das schmeckt?! Sollte so sein, sagt er verschmitzt lächelnd. Schon seine Mama habe immer mit Liebe gekocht, das hätten er und seine Geschwister von ihr gelernt. Da war er 16, kam aus Kalabrien nach Wuppertal und begann, im Familienrestaurant zu kochen. Mit 18 machte er sich zusammen mit seinem Bruder Lino das erste Mal selbstständig mit einer Pizzeria. Danach arbeitete er in vielen Restaurants, unter anderem zwei Jahre als Chefkoch im Bocconcino im Düsseldorfer Medienhafen.

„Ich probiere immer wieder etwas Neues, möchte meine Gäste überraschen. Sie sollen nach Hause gehen und denken: Das war wieder lecker. Dann bin ich glücklich“, sagt Nicola Monticciolo, den hier alle nur Nico nennen. Seit fast 25 Jahren ist er mit Hanka (47) verheiratet. Zusammen sind sie das perfekte Team für die Gastro: Er mit seinem dreiköpfigen Team in der Küche. Sie im Gastraum, oft unterstützt von Tochter Valentina (22), die Wirtschaftswissenschaften studiert, sowie Sohn Samuel (19), der nun nach dem Fachabi im elterlichen Betrieb arbeitet.

Dienstags machen Hanka und Nico Monticciolo Großeinkauf. Sie packt Nudeln und Co. in den großen Einkaufswagen, er studiert ausführlich das Angebot von frischem Fisch und Fleisch. „Während die Kollegen immer so nach einer halben Stunde fertig sind, brauche ich meist zwei Stunden, weil ich am Ende nicht nur das Fleisch kaufe, sondern konkret im Kopf habe, was dazu auf dem Teller serviert wird. Das braucht eben Zeit“, erzählt er. Fisch kauft er jeden zweiten Tag frisch ein, nichts kommt aus der Tiefkühltruhe. Obst, Gemüse, Kräuter, Gewürze – alles im italienischen Supermarkt „seines Vertrauens“.

Die Tageskarte wechselt jede Woche. „Sonst wird es mir langweilig“, erklärt Nico Monticciolo. Ein Drei-Gänge-Menü kostet 29,90 Euro, gibt es nur montags, mittwochs und donnerstags. Die meisten Speisen sehen aus wie kleine Kunstwerke, etwa der „Polpo alla griglia“ an Rote Beete-Carpaccio. Nudeln gibt es hier nicht einfach „mit viel Soße“, sondern künstlerisch angerichtet, etwa die „Tagliatelle Mare e Monti“ mit Gambas und Kräuterseitlingen. Und, klar, auch Pizzen kann man hier essen. Besonders gern verwöhnt Monticciolo seine Gäste mit ausgesuchten Fisch- und Fleischgerichten, auf der Tageskarte finden sich immer auch Kalbs-Gerichte und Fisch je nach Saison.

Viele Gäste sind Stammkunden, die mindestens einmal im Monat, nicht wenige jede Woche wiederkommen. 60 Gäste haben im Lokal Platz, im Außenbereich maximal 80. Geöffnet wird um 17 Uhr, ab dann „brummt der Laden“, an den meisten Abenden durchgehend bis kurz vor 23 Uhr.

Bevor aber die Gäste die Osteria „stürmen“, sitzt die ganze Mannschaft um 16 Uhr am erhöhten „Stammtisch“ zusammen. Gemeinsam wird entschieden, was auf den Tisch kommt, oft Nudeln, manchmal auch die Leibspeise vom Chef oder einem oder einer aus dem Team. Wenn Hanka Monticciolo abends zuschließt, liegen hinter ihr und ihrem Mann Zehn-Stunden-Tage. Die Arbeit mache ihr nichts aus, sagt die gebürtige Bosnierin, die zusammen mit ihrer Schwester vor dem Krieg floh und 1992 nach Wuppertal kam. Sie habe immer viel gearbeitet. „Es war unsere Tochter Valentina, die uns dazu ermutigt hat, trotz Corona-Maßnahmen Ende 2021 das Lokal zu eröffnen“, sagt Hanka Monticciolo. „Wir haben es einfach gemacht, weil wir daran geglaubt haben.“ Ein Konzept, das aufgeht. Die „L‘arte da Nico“, die Kochkunst von Nico, ist über die Grenzen Wuppertals hinaus bekannt.

Text: Liane Rapp

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