Nachhaltiges Leben - Zurück zu Neuem

Es soll ein Ort der Kulturen, Begegnungen und des Miteinanders werden. Auf Gut Einern möchte Jörg Heynkes Nachhaltigkeit und Digitalisierung verbinden.

Der Beginn war ein Ende: „Im Jahr 2020 musste ich die Eventlocation Villa Media nach 22 Jahren wegen Corona schließen – eine schwere Entscheidung, denn es hingen ja fast 50 Arbeitsplätze daran.“ Der Unternehmer Jörg Heynkes wollte danach wieder ein neues Projekt starten und stolperte über das leer stehende Haus Winkelmann – mit 400 Jahren die älteste existierende Gastronomie Wuppertals auf Einern. Die Tradition und Geschichte begeisterten Jörg Heynkes. Und so beschloss er, das Gebäude zu sanieren und zu erweitern.

Zufällig wurde dann kurz nach dem Erwerb auch das gegenüberliegende Grundstück samt Gebäuden verkauft. Auf den insge­samt rund 10.000 Quadratmetern Fläche soll nun das Projekt Gut Einern verwirklicht werden. So wie „damals“ sollen auf dem Gelände Menschen in mehreren Genera­tionen miteinander leben können, wesent­liche Anteile ihrer Lebensmittel auf dem Gelände in nachhaltiger und gesunder Weise produzieren und ihre Energiever­sorgung weitestgehend autark und er­neuer­bar selbst organisieren.

Jörg Heynkes betont: „Ich möchte hier nicht romantisieren: Wir wollen ,das Beste von damals´ mit modernster Technologie und Digitalisierung von heute verbinden.“ Das Konzept lautet: „Zurück zu Neuem“. Konkret heißt das: Zwei Mehrgenerationen­häuser mit rund 40 Wohnungen sollen entstehen. „Gemeinsam mit vielen Interessenten haben wir uns in Workshops getroffen, um die verschiedenen Erwartungen zu besprechen. In diesem Prozess hat sich dann eine gute Community entwickelt.“ In den zwei Häusern, die in Holzbauweise errichtet werden, sollen rund 70 Menschen leben. Im Bereich der Landwirtschaft ist eine Farm mit Permakulturgarten errichtet: Diese traditionelle Form der Landwirtschaft wird durch eine besonders innovative Form, eine Vertical Farm, ergänzt. Geschützt vor Witterung und Schädlingen sind dort keine chemischen Helfer nötig. „Der Wasserverbrauch kann bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Insofern sind unsere Flächen nachhaltig. Die Ernte ist planbar“, beschreibt Heynkes.

Neben dem Treffpunkt, dem Marktplatz, wird es eine Manufaktur und einen Hofladen geben. Hinzu kommt eine Gesundheits­etage mit Yoga und Physiotherapie. Als wichtigster Ort gilt die künftige Akademie in Verbindung mit dem Hotel. Dort können sich Unternehmen oder Organisationen über nachhaltiges Wirtschaften und Leben informieren. Um all diese Bereiche bündeln zu können, hat sich ein Verein gegründet. Er kümmert sich um die Bereiche Umwelt- und Klimaschutz, Quartiersentwicklung sowie Forschung und Bildung. 350 Mitglieder hat der Verein mittlerweile; 60 von ihnen engagieren sich aktiv. „Wir sind eine große Plattform mit vielen Bühnen“, so Jörg Heynkes. „Jeder kann sich aussuchen, auf welcher er sich beteiligen will.“

Text: Eva Rüther

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